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Zusammenfassung: <jats:p>Projekte zu Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in der Entwicklungszusammenarbeit im Globalen Süden operieren mit impliziten und expliziten Vorstellungen, Ansprüchen und Zielen. Die kritische Reflexion zu den Rahmenbedingungen, dem ethischen Status und den Konsequenzen solcher IKT-Interventionen und -Projekte kommt dabei oft zu kurz. Durch eine interdisziplinäre Perspektive und unter Rückgriff auf post- und dekoloniale Theorie können die Bedingungen und Partizipationsmöglichkeiten von „Nord-Süd-Kooperationen“ problematisiert und die ihnen zugrunde liegenden Begriffe, Konzepte und deren Konnotationen kritisch beleuchtet werden. Auf der Basis eigener Erfahrungen mit designorientierten Herangehensweisen in einem entwicklungs- und bildungspolitischen Projekt im Hohen Atlas in Marokko sollen diese Kritiken und Problemstellungen veranschaulicht und reflektiert werden. Indem eigene Vorannahmen, Erwartungen und Ansprüche auf den Prüfstand gestellt und Projektverlauf, Technikaneignung und interne Kommunikation nicht als gesetzt, sondern als prozesshaft und wechselseitig aushandelbar verstanden werden, können die Bedingungen für Kooperation in eine dekoloniale Richtung weisen.</jats:p>
Umfang: 17-22
ISSN: 2567-8833
2568-020X
DOI: 10.14512/tatup.28.2.s17